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Die FIRE-Bewegung
FIRE steht für Financial Independence, Retire Early. Die Lifestyle Bewegung hat es sich zum Ziel gesetzt, durch Frugalismus so viel wie möglich zu sparen, um so schnell wie möglich von dem Ersparten leben zu können und somit frühzeitig in den Ruhestand gehen zu können. In den vergangenen 10 Jahren hat die Bewegung, vor allem unter den sogenannten Millennials, an Popularität gewonnen. Das Thema wird seid langem in zahlreichen Podcasts, blogs und Social Media Kanälen debattiert.
Die Umsetzung
Die Anhänger der Bewegung leben zu meist einen sehr minimaoistischen Lebensstil. Sie gönne sich zum Teil über einige Jahre so gut wie gar keine Konsumgüter, keine Urlaube, verzichten im Grunde auf alles nicht essentielle. Zu Weilen werden Strategien entwickelt oder von selbst ernannten Finanz-Gurus aufgegriffen, die versprechen die Investitionssumme schnellst möglich anhand von Gewinnen zu maximieren. In einer definierten Zeitspanne wird angestrebt ein zumindest zuvor festgelegtes Budget zu kumulieren, dass einem anschießend die „finanzielle Freiheit“ ermöglichen soll. Der Jahrelange Verzicht soll sich so irgendwann für die betreffende Person auszahlen.
Geht die Rechnung auf?
Problematik bei der Umsetzung
Zum Teil wird zu sehr riskanten Investment Strategien geraten, um die Investitionssumme schnellst möglich zu maximieren. In vielen Fällen haben Betroffene zum Teil immense Summen bei solchen Versuchen, verloren. Denn oftmals lassen sich die Anhänger von selbsternannten Finanz-Experten aus dem Internet, blenden. Auch wenn diese vielleicht wissen was sie tun, ein YouTube Video angeschaut zu haben, ist keine ausreichende Vorbereitung um riskante Anlagestrategien ausreichend verstehen und anwenden zu können. Dass das schief geht ist regelrecht vorprogrammiert, doch vor solchen Gefahren wird oft nicht ausreichend gewarnt, im Gegenteil es scheint seid einiger Zeit ein regelrechter Trend zu sein mit Titeln und Phrasen wie „7-figures“-, „Millionäre“-, „Billionaire“-XY und zugehörigem Content, den Konsumenten zu suggerieren, dass das erreichen solch hoher Summen ein reines Kinderspiel sei. So als ob das jeder heutzutage nach dem anschauen von zwei, drei YouTube Videos und mit der Hilfe von ChatGPT und co. im Schlaf replizieren könnte. Dies ist meiner Meinung nach nicht der Fall und ich denke die meisten Menschen werden mit solchen Vorhaben scheitern. Außerdem wird dadurch das Internet mit minderwertigem Content und minderwertigen Produkten regelrecht zugesagt, was man seid einiger Zeit auf z.B. Print on Demand Webseiten in wirklich extremen Ausmaßen beobachten kann.
Nachteil Lebenszeit
Das Leben ist kurz, manchmal sogar kürzer als wir es voraussehen können. Ich habe in meinem Leben inzwischen leider bereits einige noch junge Menschen sterben sehen. Man weiß nie wie viel Zeit einem noch bleibt. Daher finde ich die Idee, richtig zu leben aufzuschieben auf einen imaginären Zeitpunkt in der Zukunft etwas problematisch. Ist es nicht wichtiger sein Leben und die Zeit, die man hat auf dieser Erden, möglichst voll auszuschöpfen? Erinnerungen zu erschaffen? Dinge zu tun, die einen glücklich machen? An Erfahrungen zu wachsen. Zeit mit Menschen zu verbringen, die man liebt? Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel man verpasst, wenn man nahezu ausschließlich arbeitet und wie schnell die Zeit nur so an einem vorbeifliegt dabei. Wenn man vorher wissen würde, dass man nur noch 5 Jahre zu leben hat, würde man dann 4 Jahre davon ausschließlich arbeiten wie verrückt, um sich anschließend ein freies Jahr leisten zu können? Oder würde man vielleicht lieber 5 jähre lang nur gerade so viel arbeiten wie unbedingt nötig um so viel Freizeit wie möglich zu haben? Ich denke die meisten Menschen würden sich für die zweite Variante entscheiden.
Irrtum finanzielle Freiheit= frühe Rente = erfülltes Leben
Ich glaube die Vorstellung nicht mehr arbeiten zu müssen klingt erstmal für die meisten Menschen wahnsinnig verlockend. Man ist vielleicht chronisch überarbeitet, fühlt sich unterbezahlt und nicht genug wertgeschätzt. Kann seine Arbeit schon seid langem nicht mehr wirklich ausstehen und geht dieser wirklich nur noch wegen dem so nötigen Einkommen nach. Natürlich träumt man davon einfach aufhören zu können. Aber als jemand der leider auch dazu tendiert bei Überforderung das Handtuch zu schmeißen, möchte ich euch sagen ihr wollt das nur in dem Moment, dieses Gefühl ist nicht von Dauer. Rest don’t quit, sprich „Ruhe dich aus, gebe nicht auf“. Ich denke wir alle möchten unseren Purpose kennen und ausleben. Wer mit 30 oder vielleicht 35 Jahren bereits in den Ruhestand geht wird mit Sicherheit nach spätestens ein paar Monaten furchtbar gelangweilt und am Ende vielleicht sogar deprimiert sein, weil ein Leben ohne Aufgabe und Sinn nicht wirklich die grundlegende Art der Menschen zu sein scheint. Das beweisen auch die vielen Millionäre, die unglücklich, deprimiert und oft sogar suchtkrank ihr dasein pflegen. Finanzielle Freiheit ist kein Garant für ein erfülltes Leben.
Die Hyperfocus Falle
Als jemand, der selbst ADS hat, weiß ich sehr genau wie es sich anfühlt, wenn man sich in eine Sache extrem vertieft und regelrecht in der Erfüllung einer Aufgabe verloren geht. Wenn man von solchen Hyperfocus Phasen betroffen ist, vergisst man oftmals alles andere. Man vergisst zu essen, zu trinken, schlafen zu gehen und weiteres. Finanzielle Freiheit als Ziel für sich festgelegt zu haben ist denke ich eine Art langfristige Hyperfocus-Falle, in die man tappt und alles andere rundherum vergisst. Ich denke, Menschen die der FIRE Bewegung folgen haben vermutlich eine Tendenz zu einem solchen Verhalten.
Fazit
Ich denke man hat langfristig ein erfüllteres Leben, wenn man jeden Tag so lebt wie man es wirklich möchte. Und dies nicht erst komplett für viele Jahre aufschiebt. Wenn man einer Tätigkeit nachgeht, die man erfüllend findet. Und wenn man sich zeitgleich Dinge leisten kann, die einem Freude bringen. Sowie Hobbys und Freizeitbeschäftigungen nachgehen kann, die das Leben bereichern.
Was denkt ihr über die FIRE Bewegung oder die Idee der finanziellen Freiheit generell? Lasst mir gerne einen Kommentar dar, mich interessiert eure Meinung zu dem Thema. 🙂
Ich wünsche euch eine erfolgreiche und erfüllende Woche.
Alles Liebe
Christina
„Das Menschenleben ist seltsam eingerichtet: Nach den Jahren der Last hat man die Last der Jahre.“
Johann Wolfgang von Goethe
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Über die Autorin
Christina Ernst ist Gründerin und Geschäftsführerin von Linen & Quince. Sie ist außerdem Designerin, Autorin und Immobilienexpertin. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen gibt sie nicht nur in ihrem persönlichen Blog auf christinaernst.net, weiter, wo sie über Finanzwissen, Unternehmensgründung, Immobilienwissen und Persönlichkeitsentwicklung schreibt, sondern auch auf dem unserem Linen & Quince Blog. Dort schreibt sie regelmäßig über Interior Design, Mode und Lifestyle Themen. Sie liebt Innenarchitektur, Kunst, Antiquitäten sowie elegante, nachhaltige und hochwertige Mode.